Wer sollte ein Geschäftskonto eröffnen und warum?
Jeder Selbstständige wird dazu angehalten, ein geschäftliches Bankkonto zu eröffnen, damit die betrieblichen Einnahmen und Ausgaben klar von den privaten getrennt werden können. Vor allem in der Gründungsphase ist eine solche Trennung sinnvoll, um den Überblick nicht zu verlieren und die Ausgaben im Auge zu behalten. Eine gesetzliche Vorschrift gibt es dazu nicht, die Empfehlung zielt jedoch auf eine eindeutige und korrekte Gewinnermittlung ab.
Welche Banken bieten Geschäftskonten an?
Vor Ort ansässige Kreditinstitute wie die Sparkasse und die Volksbanken haben in den meisten Fällen einen so genannten „Auftrag zur Unterstützung regionaler Existenzgründungen“ und bieten daher auch kleineren Unternehmen und Selbstständigen ein Geschäftskonto an. So manch ein Existensgründer macht dadurch eine Karriere, wie er sie vielleicht ga nicht für sich vorgesehen hat. Deutsche Privatbanken wie die Deutsche Bank, die Commerzbank etc. bieten selbstverständlich ebenfalls Geschäftskonten an, wobei deren Zielgruppen sich durchaus in höheren Unternehmenssegmenten befinden. Direktbanken haben sich dagegen eher auf Privatkunden eingerichtet; hier sollte im Einzelfall per Nachfrage ermittelt werden, ob deren Konten auch geschäftlich genutzt werden können. Interessant ist das Angebot der EthikBank, die sich ethisch-ökologische Girokonten, Geldanlagen und Kredite auf die Fahnen geschrieben hat, und zwar sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden. Das Geschäftskonto der EthikBank kann online eröffnet werden und ein Jahr lang kostenlos getestet werden. Die EthikBank ist eine eingetragene Genossenschaft und gehört zum Verbund der deutschen Volksbanken. Das Geschäftskonto der EthikBank wird ausschließlich online geführt.
Was kostet ein Geschäftskonto?
Die Kosten für ein Geschäftskonto bei regional ansässigen Kreditinstituten wie Sparkasse, Volksbank usw. variieren stark. Das günstigste Angebot beträgt 2,00 Euro, das teuerste 19,90 Euro. Im Schnitt liegen die Kosten der meisten Geschäftskonten um 5,00 Euro monatlich. Die Gebühren für Buchungen sind extra zu zahlen. Dazu gehören Überweisungen, Daueraufträge, Ein- und Auszahlungen. Die Preise bewegen sich zwischen 0,02 und 2,50 Euro und werden häufig zwischen belegloser und beleghafter Buchung unterschieden. Manche Banken bieten Online-Buchungen sogar kostenlos an. Auch für die EC-Karte (Maestro-Karte) werden bei etwa 50 % aller Banken zusätzliche Gebühren in Höhe von 5,00 Euro erhoben. Für eine Kreditkarte müssen weitere 20,00 Euro pro Jahr einkalkuliert werden.
Sind kostenlose Geschäftskonten wirklich kostenlos?
Inzwischen werden auch kostenlose Geschäftskonten, als auch kostenlose Privatkonten, angeboten. Zu den Anbietern gehört zum Beispiel die Deutsche Skatbank, eine Direktbank, die zur VR-Bank des Altenburger Landes eG gehört. Da die Skatbank keine eigenen Filialen, Geldautomaten usw. unterhalten muss, können die entfallenden Kosten direkt an die Geschäftskunden weitergegeben werden. Allerdings sind für die laufenden Buchungen Gebühren zu zahlen; der Status Direktbank zeigt, dass es keinen festen Ansprechpartner für den Kontoinhaber gibt. Auch die EthikBank arbeitet nach diesem Muster. Sie nutzt keine Filialen, für Barabhebungen stehen die Geldautomaten der Volksbanken im gesamten Bundesgebiet zur Verfügung.
Wie lautet das Fazit?
Je mehr Buchungen im Monat auf dem Konto vorgenommen werden, desto geringer sollten die Gebühren für diese Posten sein. Bei einer geringen Anzahl an Kontobewegungen ist eher auf eine geringe bis gar nicht vorhandene Grundgebühr zu achten. Es lohnt sich, die Konditionen der Banken genau zu vergleichen. Viele überregional vertretene große Bankhäuser wie die Deutsche Bank bieten spezielle Gebührenstrukturen für Geschäftskonten an. Allerdings sollte man nicht auf so manche Verlockungen der Banken hereinfallen, sondern wirklich einen ernsthaften Vergleich der Geldinstitute heranziehen.