In Europa wird derzeit um Möglichkeiten gerungen, einzelne in die Finanzkrise geratene Länder vor weiteren Übeln zu bewahren. Beteiligt an ihnen waren nicht selten die Banken, die in ihrem Vorgehen Fehler gemacht hatten und anschließend von eben jenen Staaten gerettet werden mussten, die nun ihrerseits in wirtschaftliche Bedrängnis geraten sind. Doch selbst fernab des Europäischen Kontinentes sieht es nicht besser aus. Auch die Banken in fremden Ländern funktionieren vielfach nach demselben Schema – mit den gleichen Risiken. Änderung ist dagegen nicht in Sicht. Ein vollkommen neues, vielleicht sogar ethisch einwandfreies Handeln der Banken ist nur schwer vorstellbar. Für deren Kunden stellt sich daher immer öfter die Frage, ob sie ihrer Bank noch trauen können.
Gezockt und verloren
Der Geldmarkt ist gerade für viele Anleger ein Paradies. Hier kann der eine oder andere lukrative Nebenverdienst erworben werden. Für größere Unternehmen, etwa einer Bank, können darin Möglichkeiten liegen, um die eigenen Gewinne im internationalen Kampf gegen die Konkurrenz anzuheben. So hat sich manch ein in die Krise geratenes Finanzinstitut die Gelder der Kunden genommen und damit an der Börse kurzerhand ein wenig gespielt. Solange dieses Vorhaben gut geht, fällt es nicht auf. Doch erste Rücksetzer bei den Kursen sowie Verkäufe mit Verlusten lassen sich nicht lange geheim halten. Insbesondere dann nicht, wenn dabei Beträge im Wert von vielen Millionen Euro verbrannt werden.
Keine Besserung in Sicht
Die einfachste Variante, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen, läge für die Banken darin, die Zockerei in dieser Form zu beenden. Eine solche Forderung ist jedoch naiv, denn sie übersieht den Konkurrenzkampf, dem sich viele Finanzhäuser zu stellen haben. Gerade die größeren von ihnen sind selbst an der Börse vertreten. Deren Anleger sind meist nicht daran interessiert, ob die Bank vertrauenswürdig für ihre Kunden ist. Was zählt, ist der Profit. Und er lässt sich nur über Gewinne erwirtschaften. Da dieser der Bank aber nicht geschenkt wird, muss davon ausgegangen werden, dass sich an dem kritisierten Handeln zunächst nichts ändern wird. Viele Unternehmen werden auch weiterhin versuchen, ihre Gewinne zu steigern.
Hilfe für die Kunden
Wer sich bei seiner Bank nicht mehr wohlfühlt, sollte daher nach Alternativen suchen. Zunächst stellt sich jedoch die Frage, welchen Finanzinstituten noch vertraut werden kann. Hilfe bieten dabei nicht nur die Verbraucherzentralen, sondern auch die immer stärker vertretenen Vereinigungen von Kunden. Hierbei wird oft nach Lösungswegen gesucht. Ebenso lassen sich die einzelnen Interessen in gebündelter Form besser durchsetzen. Das mag zwar nicht unbedingt das Vertrauen in die Banken stärken, kann aber dabei helfen, deren Misswirtschaft zu erkennen und anzuprangern. Solche Opferverbände sollten ebenfalls kontaktiert werden, wenn eine Bank ganz konkret das Vermögen eines ihrer Kunden verloren hat und dieser sich nun um seine Habe gebracht sieht.
Individuelle Beratung suchen
Gerade für Anleger ist das gestörte Vertrauen in eine Bank jedoch problematisch. So gestaltet es sich künftig schwierig, Wertpapiere zu handeln sowie die dafür nötige Beratung zu bekommen. Doch auch ihnen kann geholfen werden. Selbstständige Finanzberater sind in diesem Falle eine gute Alternative. Vorteilhaft gestaltet sich bei ihnen zudem, dass sie keine Bank-eigenen Produkte verkaufen müssen sowie unabhängig von den Finanzhäusern agieren können. Stattdessen wird ihr Honorar meist anhand einer Provision ermittelt. Dieses Vorgehen lohnt sich vor allem dann, wenn das Vertrauen in die Banken zunächst nachhaltig beschädigt ist, aber dennoch Investitionen getätigt werden sollen. Diese liegen zudem in besseren Händen und werden keine Wirtschaftskrise auslösen.